Montag, 18. August 2014
Rosenkrieg. Trennung im Schützengraben. 1
Vor 7 Jahren habe ich eine, so dachte ich, Tolle Frau kennengelernt.
Wir sind zusammengezogen, haben 7 Jahre alles gemeistert, so dachte ich.-
Doch jetzt bin ich ausgezogen und stelle immer mehr fest, das sie im Hindergrund irgendwas getrieben hat, das nicht ganz sauber ist.
Sie brauchte 2 Kinder mit, heute 11 und 13. Gemeinsam haben wir einen kleinen Sohn.
In diesem Tagebuch werde ich mal meine Erkenntnisse und Erlebnisse als „Neu Single“ hinterlassen. Denn: nach 7 Jahren Beziehung sein Leben neu zu organisieren und alleine mit dingen klarzukommen, die man noch nie gemacht hat oder nicht brauchte sind eine Umstellung. Davon werde ich zeitnah berichten.
Namen werde ich aus Datenschutzgründen weglassen.




Eigentlich hätte ich schon vor ein paar tagen anfangen können, diesen Ganzen Quark aufzuschreiben, jedfoch kam mir die Idee erst Heute nacht.
Irgendwie hab ich auch gedacht, das es noch ein paar Tage Zeit hat.
Aber ich vergesse nachher so viel.

Ich versuche es so zu schreiben, das es jeder versteht, der nicht dabei war. Und: ich werde in Rückblenden erzählen.

Ein bisschen Heut, ein Bisschen Morgen.


20.07.2014. Sonntagabend.

Ich sitze in meiner Wohnung, das erste mal seid 7 Jahren allein.
Auf die Schnelle habe ich 6 Glühlampen an die Decke geschraubt. Kein Internet, kein Telefon. Nur ein PC, aus dem Musik von Garth Brooks dudelt. Much to young to feel this damnd old. Ich bin viel zu Jung um mich so verdammt alt zu fühlen.
Ich Schiebe ein paar Kartons von rechts nach links. Ich habe keine Lust. Doch Kaffeemaschine und Waschzeug müssen noch irgendwie aufgebaut werden, ich brauche frische Wäsche für morgen.
Ein paar Lebensmittel schiebe ich in den Gefrierschrank, der Kühlschrank soll erst abtauen.
Ich habe ein Schlafzimmer, doch mein Bett baue ich aus der Couch im Wohnzimmer.
Der Ausblick aus dem Wohnzimmer ist besser und ich mag nicht im Schlafzimmer schlafen.
Ein kleine Flasche Wein kommt als Einschlafhilfe ganz gut.

Zeit, über die vergangenen 7 Jahre nachzudenken und zu fragen was falsch gelaufen ist.
Eine ganze Menge. Und einige Sachen sind meine Schuld. Ich habe zu früh aufgegeben. Aber mit einem Starrkopf bringt das nichts, zu diskutieren.
Irgendwann behält man seine Meinung für sich.
Was solls. Ich habe ein paar Liter Sprit im Tank, Zigaretten, Lebensmittel und 5 Euro Kleingeld. Kein Konto. Aber ein Handy, ein paar Leute reden noch mit mir. Leute die ich nicht Kenne. Weil: ich habe nur noch 3 Sorten bekannte:
1. Ihre freunde, die ich nicht wirklich kenne.
2. „unsere“ Bekannten, denn ich habe in den vergangenen Jahren „meine“ Bekanntschaften zugunsten „unserer“ Bekannten vernachlässigt
3. Meine Arbeitskollegen. Und manche Sachen gehören einfach nicht auf die Arbeit.

Nur wem kann ich trauen? Niemand. Also habe ich den vergangenen Tagen auf letzten Drücker noch ein paar Leute gefunden, mit denen ich per Handy tippen kann.
Darunter 2 Frauen, die in ähnlichen Situationen stecken und mich verstehen. Und dann gibt es da ja noch die Telefonseelsorge. Mit einer der beiden Frauen habe ich noch Telefoniert. Es war schön, eine Stimme zu hören, die einen nicht runterzieht. Danke. mehr kanns aber nicht werden, denke ich.

Ich vermisse meinen Sohn, den über alles Liebe. Ich habe Angst um ihn.
Sie brachte 2 Kinder mit. Ihr Sohn hat sich von einem netten Jungen in ein Arschloch verwandelt. Eine Gemeinsame bekannte, der ich noch vertraue, schüttelt nur noch den Kopf. Sie kennt uns noch nicht so lange, daher hatte sie nicht so viel Einblick, aber selbst sie ist entsetzt, welchen Tonfall der Junge an sich hat. Und ich glaube, sie ist die einzige Person, die nachvollziehen kann, warum ich wegen ihm ausgerastet bin.



Es war am 07.07.2014.

Irgendwie waren die Kinder mal wieder äußerst scheiße. Fernsehen und rumkreischen. Frau kam auch nicht wirklich aus dem Quark, also hab ich einwenig am Computer getippt.
Es fängt ein Film an, den ich auch gerne gesehen hätte. Da fällt Frau ein, das sie gerne in die Badewanne will. Und keine Zigaretten mehr hat. Also latsche ich zum Kiosk, komme wieder, Film soweit fortgeschritten, das ich eh nix mehr verstehe.
Na tippen wir noch was.
Irgendwann ist der Film aus, ich schnappe mir die Fernbedienung und schalte um, Geblöcke von den Kindern. Sie wollen die Nachrichten sehen. Klar. Wenn Spongebob der Sprecher wäre könnte Ichs verstehen. Mit 11 und 13 sollten sie zwar Nachrichten schauen, aber in der Regel ist es doch eher Kinderprogramm. Und sie haben einen eigenen Fernseher..
Als ich sage, das ich auch mal was sehen will, und mir ein Magazin zum ansehen suche, fängt es hinter mir an zu gröhlen. Jingle Bells im Sommer, so schräg und laut es nur geht. „Wir singen doch nur“ und dabei hauen sie sie sich Gleichzeitig und Toben auf dem Sofa rum. Etwas lauter geworden. Keine Reaktion.
Fernbedienung auf den Tisch geknallt und abgeritten. Nase voll. Schlafzimmer.
Sekunden später, ich koche noch auf 90 %, grölt der Bengel vor der Schlafzimmertür: „Kannst umschalten, ist weg!“ 95 %
Und dann der Hammer. „Kannst nicht mal die Tür zumachen. 99% .
Raus. Steht der Bengel lachend mit Mama im Badezimmer. 101 % Rumms.
Ich pack ihn am arm und zerr ihn raus, will ihn anschreien. Beim rum zerren rutscht er mir aus der Hand, fällt hin. Und im gleichen Moment kommt die Furie aus dem Bad. Und keift mich an. Und sie versucht mich zu reizen. Ob ich denn jetzt alle verprügeln will.

Nein das will ich garantiert nicht. Aber mal einen kräftigen Anraunzer hätte das impertinente scheissgör vertragen können. Muss ich mich wirklich von einem 13 Jahre alten Bengel anblaffen lassen? Und Mama sitzt daneben und lacht? Ich hab die schnauze voll. Ich kann nicht mehr. Die letzten Monate haben mich ausgebrannt.
Ich soll die Kinder Chauffieren, tun, machen usw und als dank krieg ich nur dumme Sprüche und sonst nix.
Und dann die Worte aus meinen Mund, die den Schnitt bedeuten. „Ich gehe!“
Die Reaktion überrascht mich nicht. Kein Versuch, mich zurückzuhalten.
Ich gehe erst mal ins Bett und Kühle mein Mütchen. Mit einer Zigarette und einer Mütze wütenden Schlafes. Irgendwann spät stehe ich wieder auf und verbringe die nacht am PC. Wohnungsanzeigen studieren.

Anschließend sehe ich noch etwas Fern und penne auf dem Sofa.
Toller Urlaub

Überhaupt sind die lieben Kinderlein über alle Maßen verwöhnt worden.
X-Box, Nintendos. Ich als Konnte mich nach meinem 7 oder 8 Lebensjahr weder auf Geburtstag noch auf Weihnachten freuen. Ich mag es auch heute nicht. Aber ich habe mitgezogen. Bin Wochenlang mit kaputten Auto zur Arbeit. TÜV überzogen, Steuer, Versicherung nicht bezahlt. Teileweise ohne es zu wissen, denn die Finanzverwaltung in form meiner Frau hat es mir erst im Nachhinein mitgeteilt. Und teilweise 40 KM von zu hause entfernt. Ohne einen Notfall-Cent in der Tasche, um heim zu kommen. Die Kinder hatten mehr Taschengeld als ich. Und Teilweise, wenn ich mal Geld hatte, kam der Anruf: bring was mit. Man fühlt sich zum 3 Jährigen degradiert. Teilweise wurde mir vorgeschrieben, was ich mag. Ja ich esse Bohnen. Aber ich mag sie nicht. Was ist daran schwer zu verstehen?
Es ist auch immer sehr frustrieren, wenn die Kollegen sich etwas zu essen bestellen und man selbst nichts hat. Es ist demütigend. Wie lange kann man das aushalten? Ich fast 7 Jahre ausgehalten. Die ersten Jahre bekam ich den Gegenwert. Liebe. Geborgenheit. Doch irgendwann ging auch dies.
Mancher wird sagen, „Nimm dir das Geld!“ die Erklärung erfolgt später, aber es ging nicht.

Doch irgendwann lassen einen die Gedanken los. Und man kann Schlafen.-




Tag 2/3/4
08.-10.07.2014

Irgendwie hab ich den Tag mit Surfen und irgendwas rumbekommen. Als Fremder in der eigenen Wohnung.
Abends dann eine Sitzung. Aber ich bin recht früh los. Habe mich auf einen Parkplatz gestellt und mit der Telefonseelsorge gequatscht. Musste sein. Und bin Spazieren gegangen.

Der Dienstag sah ähnlich aus. Nur das es irgendwann klingelte. Jugendamt. Ach ne.Wollen mit mir reden. Frau steht dabei im Raum wie ein Ringer nach dem Warmup und dem Einwurf einer Überdosis Aufputschmittel. Nun ja… bei einem deutlichen übergewicht macht das schon Eindruck.
Ich hab mir die beiden Jugendämtler dann gekrallt und bin mit ihnen auf den Hof. Es war der Erste kühle Regentag seid langem. Ich hab gefroren, wir haben geraucht und geredet.
Ich hab ihnen auch gesagt, das SIE versucht hat, mich bewusst zu provozieren. Und auch das die Kinder mich seid längerem bewusst Provozieren, das ich Ausgrenzt und als Arbeitssklave gehalten werde. Nun. Beide schüttelten den Kopf und rieten mir, mir Hilfe zu suchen. Hilfe hätte ich nur kriegen können, wenn ich in eine geschlossenen Abteilung gegangen wäre.

Der Mittwoch war der Tag der Zeitung. Angefangen zu telefonieren. Zwei Termine. Einen hatte ich vom Vortag, einer kam als ich auf dem Weg zum Termin war. Und einer für ein paar Tage später.
Tatsächlich: die erste Wohnung war OK, aber ich hab sie nicht bekommen. Jetzt bin ich auch ganz froh. Ich hätte Möbel kaufen müssen, alles schräg. Aber in der nähe zu meinem Sohn. Das wäre der einzige Grund gewesen, dort einzuziehen.
Abends habe ich einen Vermieter abgeholt, bin mit ihm zu einer Wohnung. Besichtigt, Vertrag. Ich mag den Vermieter, ich mag die Wohnung. Das Haus und die Gegend weniger. Egal. Und die Wohnung ist ein Schnäppchen. Ein geiler Ausblick in den Himmel. Licht und Luft.
Ob ich das Kaputte Briefkastenschloss selbst Tauschen kann. Klar. Das er mich am Montag danach bereit nach der Quittung fürs Geld fragte, fand ich besonders nett. Ich hab mit offenen Karten gespielt.

Und nun fängt der Tinnef mit Telefon und Co an.

Egal.
Erst mal bei der Post für ein Konto gesorgt. Dauert ein paar Tage. Alles klar.
Telefononkel. Haben sie Konto. Frau meint ich sollte doch den Anschluss mitnehmen. Wenns schneller geht. Sie braucht keinen. Ahso. Na gut. Es ist egal, es geht beides gleich schnell.
Die Bedeutung dieses Satzes ist mir erst 2 Wochen später aufgegangen.

Irgendwie haben wir es Hingetrickst. Übrigens hat das mit dem Anschluss fast 2 Wochen zur Klärung gedauert.
Egal.

Und mir fällt ein, das ich ja eigentlich Geld brauche, Helfer etc. Plötzlich ist das Weib entspannter als in den Monaten zuvor. Gibt mir freiwillig Geld. Irgendwie kommt mir alles merkwürdig vor.

Gleichzeitig Packen. Und dann das Stromchaos.

Der Strom. Eine leidige Geschichte.
Als wir zusammengezogen sind, war ich selbstständig. Leider ging ein Kunde Pleite und ich stand plötzlich da, 3 Monate arbeit umsonst. Kein Geld für die Arbeit.
Pleite.
In dieser Zeit hatten sich wohl einige Euro Stromschulden angesammelt, so in den letzten 3 Monaten. Kann aber nicht viel gewesen sein, da ich eh kaum in der Wohnung war.
Und vor ein paar Wochen war bei uns der Strom dann ganz aus. Ich hatte es geahnt.
Irgendwann hat sie auf einen äh… Günstigeren Anbieter gewechselt, im gegenzug stieg aber der Stromverbrauch auf das 1,5 fache. Trockner weg, LED Lampen. Alles hat nix gebracht. Irgendwann konnte sie nicht mehr zahlen, der günstigere Anbieter hat gekündigt. Sie wollte Ratenzahlung machen, was hieß, das ich raten durfte, wann der nächste Anruf kam.
Kurz und Gut: es standen über 2000€ auf dem Zettel, für den sie angeblich sogar einen Zuschuss vom Amt erhalten hatte. Ich habe es hinten und vorne nicht verstanden, da sie mir immer nur irgendwelche Häppchen erzählt hat und ich durch ihre Papiere eh nie durchgeblickt habe.
Jetzt hatten wir einen Vorkassezähler. Man lädt einen betrag x auf einen Schlüssel, steckt den in den Zähler und kann ihn verbraten. Leer = Strom aus.
Frische 30 Euro auf dem Zähler, ab zum Versorger. Ich kriege einen Vorkassezähler, der gemeinsame wird umgeschrieben. Ein Paar tage später Anruf: Techniker hat den Zähler neu programmiert, Vorkasse ist leer. Zum Versorger, sie macht Terz ich rede ruhig. 30 € auf den Schlüssel. Ab nach Hause. Schlüssel geht nicht. Wieder zum Versorger. Erneut programmiert. Tippfehler. Wegen ihres Gezeters.
Ein paar Tage später ist der Zähler wieder Leer. Hab ich ihr 30 € gegeben. Zwischenzeitlich hat sie wieder nachgeladen, ich hab zwar frische 30 auf dem Schlüssel aber noch nicht nachgeladen in den Zähler.
Klar ich habe nur wenig verbrauch, keinen Fernseher, keinen Herd. Nur Waschen und Kaffe, dazu die Kühlschränke.
Ich glaube, morgen ist nachladen fällig.

Dennoch frage ich mich, wie die Schulden gekommen sind. Ich tippe mal eher, da sind einige Rechnungen nicht bezahlt worden und das Geld vom Amt hat Sie Eingesteckt. Wer Weis.

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Kopf hoch
Wenn man erst einmal den Schock überwunden hat, den man IMMER hat, auch wenn man selbst gegangen ist und dann anfängt, durchzuatmen, stellt man fest, dass das Leben Klasse ist und besser wird. Bin jetzt seit 3,5 Jahren getrennt, habe bald die finanziellen "Altlasten" soweit im Griff, das es übersichtlich ist und geniesse meine Wohnung, mein Leben. Und sogar eine neue Beziehung. Nur ob ich nochmal mit jemanden zusammenziehe (von Heiraten ganz zu schweigen).....wohl eher nicht.

Aber es kann nur besser werden, wenn ich das obige so verinnerliche. Ich werde hier mal ein Auge drauf haben ;-)

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ich befürchte, das ich die lasten nicht wirklich in den griff bekommen kann, da sie mir jede menge beschert hat und obendrein für ein existenzminimum sorgt


mal sehen

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