Montag, 6. August 2012
Gefangen in der eigenen Wohnung
Einer meiner neuen Arbeitskollegen war heute das erste mal seid einiger Zeit wieder da.
Eigentlich dachte ich, das er Urlaub hatte oder krank war.
Aber es war ganz anders.
Der Kollege sitzt im Rollstuhl. Und lebt in einer Wohnung etwas höher. Und der Aufzug ist ausgefallen.
Das Ergebnis: Der Kollege sitzt in seiner Wohnung und kommt mit seinem Rollstuhl nicht wirklich raus und rein.

Es hat erstmal "nur" eine Woche gedauert, bis die Reperaturfirma einen Auftrag hatte. Dann musste geschraubt werden und natürlich hat es gedauert, bis Ersatzteile da sind.

Meine Meinung: eine Sauerei. Rollifahrer haben es nicht leichter, ich finde es Toll, wenn die Sie nicht hängen lassen und versuchen, normal zu leben.
Das sollte man unterstützen.
Was ich nicht gut finde, wenn man Sie dann so einsperrt.
Und dann fast 4 Wochen.
Zum glück hat er seine Eltern und den Pizzadienst gehabt: denn einen Rollifahrer mal eben aus einem Höheren Stockwerk über die Treppe nach unten zu bringen,
muss bei entsprechnenden Diensten bis zu 4 Tagen im Vorraus angemeldet werden. Dann wird "mal eben einkaufen" zum Problem.

Ich frage mich: Kann man den Schuldigen jetzt wegen Freiheitsberaubung anzeigen?

Glücklicherweise wohne ich nur 2 Kilometer entfernt. Ich hab ihm gesagt, wenn mal was ist, soll er sich melden.

Wenn ich mal hilfe brauche, bin ich auch froh, wenn ich mal wen ansprechen kann.

Mit feststeckenden grüßen

... comment