Mittwoch, 24. Oktober 2012
habt ihr je ein Glühwürmchen gesehen?
habt ihr je ein Glühwürmchen gesehen?

Vor einigen Jahren bemerkte ich, das es mir schlecht ging.
Ich fühlte mich Unwohl, hatte ständig Kopfschmerzen und irgendwie hatte ich lust, mich ständig zu besaufen.
Was ich dann aber nicht tat. Heute sage ich: zum Glück.

Es war irgendwann um Ostern herum, als ich Urlaub bekam.
Die ersten tage konnte ich nutzen, um in ruhe mal auszuschlafen.
Ich machte nur einen Fehler. ich verhinderte nicht, das meine Mutter es mitbekam.
"Du könntest mal das Zimmer neu Tapezieren. Und die Decke machen!"

Ok. Tapeten kratzen und kleben. Alles fertig. Dann die Dachlatten an die Decke. 3 Tage und 5 Bohrer hab ich verbraten.

Besser gings mir immer noch nicht.

Im gegenteil. Urlaub fast vorbei.

Mit einem alten Kumpel in Bayern telefoniert.
Ab ins auto. Morgens um 5. 600 Kilometer.

Billiard spielen, Essen, Trinken.
Irgendwohin gefahren. Einfach mal Scheisse bauen.

Auf der Autobahn ein Schild. Abstand. Halber Tacho Abstand. "Mein Tacho ist 8 CM groß. 4 cm sind ein wenig knapp!"
Ein Schiold mit der Titanic. Abstand. "hast du hier irgendwelche Eisberge gesehen?" "nö!" "Dann fahren wir Weiter!"

Abends dann in seinem Garten gesessen.
Mit einigen seiner Bekannten weitergealbert.

Plötzlich war er weg.
Nach einiger zeit hab ich mir ein Bier geschnappt (ich selber hab keines getrunken) und bin ihm nach.
Er saß an einem Feldweg, unter einem dieser alten Wegekreuze.

Wir haben uns einfach unterhalten. Und dann sah ich dieses Glühwürmchen.

Und mir ging eines Auf.
Ich hatte noch nie ein Glühwürmchen gesehen.
Und auch vieles andere nicht!
Ich sah es plötzlich.
Was falsch lief. Warum es mir so dreckig ging.
Ich hing in einer Tretmühle ohne vorwärts zu kommen.
Ein Job in einer Firma, deren Chef mich ankotzte.
Ein Job, der mich schon alle Freunde gekostet hatte, die ich gehabt hatte.
Weil ich nie zeit hatte, wenn Sie mal zeit hatten.
Weil ich immer dann Heimkam, wenn sie Schon gegessen hatten.
Weil ich dann zur Arbeit fuhr, wenn sie Schon ihre erste Pause gemacht hatten.

Ich hätte beinahe auf den Weg gekotzt.

Ich stieg irgendwann wieder in mein Auto und fuhr zurück.

Nachdenklich über mein Leben.
Was hatte ich in den ersten 25 Jahren von meinem Leben gehabt.
Urlaub? gab es nicht. Das Geld dafür hat mein Vater für seinen Sport aquiriert.
Meinen eigenen Sport? das Geld dafür hat mein Vater.... ach vergesst es.
Meine Freunde hatten mit 14 Ihren ersten Computer. das geld... ihr wisst schon...
Ausserdem düren nur ausgebildete Ingeneure am Computerarbeiten.

Hochschule, Studium? Aber Junge, Was denkst du dir? Dazu hast du nicht das Talent.
Ja Papa.

Mama macht sich selbstständig. Also hab ich mitgearbeitet. Mit 16 Angefangen neben der Schule.
Dann neben der Arbeit. Und im Urlaub.

Dann selber gearbeitet.
Gefeiert? nein. Urlaub? Nein.

Ich muss raus aus der Tretmühle.

Irgendwann hab ichs geschafft. Zwar hat nicht alles so geklappt, aber ich fühle mich heute deutlich besser.

Denn ich weis, jetzt, wann ich was ändern sollt. Ob es Klappt ist dann immer eine andere Frage.


Ich hätte mich damals bei dem Glühwürmchen bedanken sollen.

Ich wünsche jedem Menschen das richtige Glühwürmchen zur richtigen Zeit,
Und wenn ihr mal nicht weiter wisst. geht raus. Lass eure Seele baumeln und haltet einfach die Augen auf. vielleicht ist euer Glühwürmchen ja etwas ganz anderes?



mit beleuchteten grüßen.

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ja hab ich...
... ich war 13 und in einem Ferienlager in Hundsgrün(Vogtl). Und da schwirrten am Abend auch Glühwürmchen herum.
Aber seit dem leider nicht mehr.
Hier oben an der Küste hab ich noch keinen Leuchtkäfer gesehen.
Aber ich geh auch im Dunkeln nicht mehr oft in den Wald.

Und nun zu deinem eigentlichen Thema.
Fast jedem gehts mal so wie dir.
Man gerät in einen Trott und merkt es gar nicht, wie das Leben an einem vorbei zieht.
Gut wenn man dann an einen Punkt kommt und es merkt bevor es zu spät ist.
Ich hatte davon schon einige.
Man muss aber aufpassen dass man nicht wieder aufspringt auf den Zug.

Tja und wenn man hier blockt, dann fängt man ja auch an sein Leben zu reflektieren und aufzuknoten. Was auch bedeutet man ist so ein bisschen sein eigener Psychologe. Und man lernt ein wenig mehr über sich und findet vielleicht heraus was einen glücklich macht und was nicht.
Viele sind ja unhappy - und wissen nicht warum. Ist eben modern.

Glückwunsch zu deinen Eltern. Da kann ich dir nur die Hand reichen. Bei mir war es ein echter Vater, der Säufer und Schläger war. Ein Stiefvater, der mich (obwohl er mich mit vier kennen lernte) nie leiden konnte. Und meine Mutter na ja - machte auch den einen oder anderen krassen Fehler.
Geld war wichtiger als Liebe. Ich sollte reich heiraten. Ha ha. Ich hab dann den lieben Bettler genommen und bin schon soooooooooooooooooooooooooooooooooo lange glücklich.

Danke auch dafür dass ich weiter hier meinen Senf dazu geben darf.
Ich finde das Schreiben zwar toll. Aber ich lese auch gern und antworte.
Nur hier sind viele ziemlich junge (auch teilweise sehr offene und kluge) Blogger.
Da weiß ich manchmal ehrlich nicht was ich da schreiben soll.

Davon abgesehen bin ich schüchtern :)
LG H....

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eigentlich war ich mit meinen Eltern ganz zufrieden.
Meine Mutter hat sich für uns den Arsch aufgerissen und mein Vater war haolt etwas eientümlich, aber ganz OK.

Allerdings muss ich dazu sagen: Meine eltern sind noch Kriegsgeneration. Ihnen wurde damals noch eingebläut, das man sich vor denen oben zu ducken hatund man da nix zu suchen hat. Basta. das sitzt dann tief. Mein vater hatte noch einen einzigen Kampfeinsatz "Als Hitlers letztes Aufgebot"
Aufgrund ihrer Herkunft stand beiden die Schule nur bedingt offen. selbst das Notabitur wurde ihnen verweigert.
Was mein vater falsch machte, war aufgrund seiner Herkunft und seiner Krankheit. aber er war nicht bösartig oder ein Säufer. Und meine Mutter hat sich für uns in die Selbstständigkeit geworfen. um uns allen vielleicht ein besseres Leben zu beschaffen. Sie hat sich abgerackert bis zu letzt. Und Vater war da nur bedingt anders. Seinen Sport brauchte er halt. er hats halt nur übertrieben.
Nein...schlecht waren meine eltern nicht... nur manchmal schlecht in der Ausführung eines guten gedankens.

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ich weiß...
... dass niemand von sich aus einfach so böse ist oder absichtlich Fehler macht.
Meistens sind es die Umstände wie jemand aufgewachsen ist und die Zeit natürlich.

Aber trotzdem ist es für ein kleines Kind schwer das zu verstehen ... und normal auf zu wachsen. Ich hatte glück, andere schaffen es nicht.

Im Nachhinein wein ich den Dingen auch kaum noch hinter her. Man kanns nur eben nicht vergessen.
Ist wie ein Narbe, die ab und zu juckt.;)

Ich bin nicht verwöhnt worden ... also komme ich gut zu recht im harten Leben;).
Und ich weiß wie es ist Schlimmes zu erleben .. also tue ich mein Bestes um so etwas anderen nicht anzutun.

Meine Eltern sind Nachkriegsgeneration ... aber meine Großeltern kennen ihn gut.
Na ja ... ist ein endloses Thema.

LG H....
PS: Allerdings macht Alkohol (Drogen) sehr sehr viel kaputt in den Familien. Schade dass es da keine Lösung gibt!!!!

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